Weisen Neubauten wie auch sanierte Altbauten ein bestimmtes Energieniveau auf, so bezeichnet man diese als Niedrigenergiehäuser. Vorrangig beinhaltet dieser Energiestandard eine optimale Wärmedämmung der Außenwände und des Daches, doch auch die Fenster und die Außentür sollten entsprechend gut isoliert sein. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die aufgewendete Heizungsenergie besonders lange im Hausinneren verbleibt. 2009 hat die Energiesparverordnung EnEV die geforderten Standards an Neubauten überarbeitet. Seitdem bezeichnet man das einstige Niedrigenergiehaus als Passivhaus.
Ein Passivhaus funktioniert nach dem Prinzip einer Thermoskanne, da es die Wärme dank einer dicken Dämmhülle nahezu vollständig im Inneren speichern kann. Diese Wärme stammt jedoch nicht von den Heizkörpern im Haus, sondern wird von der Wärme gespeist, die automatisch in jedem Haus anfällt. Um die einmal gespeicherte Wärme halten zu können, sind Passivhäuser vollkommen luftdicht. Mit Hilfe einer Lüftungsanlage wird die Raumluft kontinuierlich mit Frischluft ausgetauscht. Thermische Solarkollektoren und Wärmepumpen sorgen zudem für warmes Wasser und das eventuell nötige Nachheizen an kälteren Tagen. In Sachen Umweltschutz schlägt das Passivhaus ein ungedämmtes Gebäude um Längen: Während ein nicht gedämmter Altbau jährlich zwischen 30 und 60 kg/m² CO2 ausstößt, beträgt der jährliche CO2-Ausstoß eines Passivhauses gerade einmal 2 kg/m².
Generell überwiegen die Vorteile eines Passivhauses bei weitem, verglichen mit einem ungedämmten Haus. Allerdings muss man eventuell mit höheren Investitionskosten rechnen. Zudem bedarf es einer regelmäßigen Kontrolle des Energieverbrauchs und die Luftfeuchtigkeit ist verhältnismäßig gering. Gleichzeitig sind jedoch auch die Nebenkosten äußerst niedrig und die Kosten für eine Heizung entfallen.